Im Januar 2015 sahen die Klassen der 3. und 4. Stufe ein besonderes Theaterstück im Casamax Theater: "Die Tochter des Sargmachers".

Vor und nach dem Theaterbesuch, aber auch direkt nach der Vorstellung im Gespräch mit der Schauspielerin, sprachen die Kinder über ihre Erlebnisse zu diesem Thema miteinander. Viele Kinder konnten erzählen, was sie zu diesem Thema schon wussten, erlebt hatten oder vermuteten. Viele Fragen wurden gestellt; nicht zu allen wussten wir eine Antwort zu finden. Das Bilderbuch "Die besten Beerdigungen der Welt" von Nilsson und Eriksson zeigte uns, dass es bei diesem traurigen Thema sogar Momente des Schmunzelns geben kann.

Was hilft uns, wenn wir traurig sind; wo finden wir Trost? Was kommt nach dem Tod? Und was passiert mit den Toten?

In Texten und Bildern sammelten die Kinder ihre Gedanken, auch in Form von Gedichten schrieben die Kinder ihre Gedanken auf:

 

Tod  und  Sterben

Gedanken und Gedichte der Kinder der Klasse 4c:

Jemand stirbt,

und das ist,

wie wenn Schritte verstummen.

Aber wenn es nur ein kurzer Aufenthalt

vor einer neuen Reise wäre?

                                               von Benoit Marchon

„Irgendwann ist das Leben zu Ende. Dann kommt der Tod. Ich weiß nicht, was danach passiert. Ich glaube aber schon, dass etwas passiert. Vielleicht kommt man in eine neue Welt. Ich habe keine Angst vor dem Tod. Das einzige, worum ich mir Sorgen mache, sind die Menschen, die traurig sind, dass ich gestorben bin. Ist der Tod schön oder grausam?“

Jemand stirbt,

und das ist,

wie wenn etwas da ist und dann verschwindet.

Aber wenn es woanders wieder auftaucht?

 

„Ich glaube, das Sterben ist nicht so schlimm und man kommt nach dem Tod in eine andere Welt oder man wird wiedergeboren. Vielleicht erfinden die Wissenschaftler auch noch eine Maschine, die unsterblich macht.“

Jemand stirbt,

und das ist,

wie wenn ein Gewitter über dich zieht.

Aber wenn der Wind kommt und es weg zieht ?

 

„Das Leben geht zu Ende  und der Tod kommt. Der Tod kann gut oder schlecht sein und auch schmerzhaft oder sanft. Wer stirbt ist im Himmel und lebt weiter. Manche Leute wollen sterben oder werden gezwungen oder zu viel Druck für sie und dann machen sie Mist oder bringen sich halt um. Das ist dann meistens blöd. Wenn man stirbt, schwebt die Seele in den Himmel und wird gut aufbewahrt.“

Jemand stirbt,

und das ist,

wie wenn eine Musik plötzlich verstummt.

Aber wenn sie jemand wieder neu spielt ?

„Der Tod ist für Menschen sehr schlimm: die, in der Familie oder Freunde von dem Verstorbenen. Aber meistens ist es für die alten Menschen, die sterben, eine Erlösung, wenn sie z.B. eine schlimme Krankheit hatten und ganz lange Schmerzen hatten. Bei meinem Opa war das so; der war 3 Jahre mit Schmerzen in einem Pflegeheim. Bei meinem Onkel ist das nicht so passiert; der ist sehr jung gestorben. Das ist dann natürlich keine Erlösung. Wenn man in den Himmel kommt, ist das ja gar nicht so schlimm; dort oben gibt es keinen Krieg und alle Menschen sind nett miteinander. Man sieht dann ja, wenn man selber in den Himmel kommt, alle Menschen wieder, die gestorben sind. Ich glaube auch daran, dass man als Tier wieder auf die Welt kommt, wenn man lieb war. Wenn man einen besonders lieb hatte, kann man ja ein Grab für den Verstorbenen kaufen. Auf das Grab kann man Blumen hintun und man kann trotzdem mit dem Verstorbenen reden. Denn die Liebe bleibt für immer. Man geht dann jeden Tag zum Grab und macht ein Lämpchen an. Manche Leute legen sogar Süßigkeiten hin, aber das ist nicht gut.  kommen nämlich die Ameisen. Es gibt dann meistens noch eine Beerdigung. Bei einer Beerdigung bringen die Bekannten und die aus der Familie Blumen mit. Da steht manchmal dann drauf: „Wie werden dich nie vergessen“. Ich hatte bei meinem Opa einen kleinen Kranz mit Blumen und habe große Blätter dran gesteckt und etwas drauf geschrieben.       Also: Die Liebe bleibt für immer!“

Jemand stirbt,

und das ist,

wie wenn ein Lied aufhört.

Aber wenn jemand das Lied neu singt ?

„Der Tod ist schrecklich. Viele Menschen müssen sterben für den Tod. Keiner möchte sterben, aber sonst gibt es nicht genügend Platz. Jeder mag nicht den Tod, aber jeder kommt mal dran.“

Jemand stirbt,

und das ist,

wie wenn die Nacht dunkel ist.

Aber wenn der Mond kommt?

„Ich denke, im Himmel leben die Seelen weiter und wenn man sehr alt ist, ist es nicht so schlimm. Für jüngere Kinder ist es zwar blöd, aber die älteren Menschen machen sich nicht so viele Sorgen, wie wir Kinder.“

Jemand stirbt,

und das ist,

wie wenn die Uhr stehen bleibt.

Aber wenn die Zeiger sich wieder bewegen?

„Man weint auch, wenn ein Feind gestorben ist. Am meisten weint man aber, wenn einer aus der Familie stirbt. Ich hatte mal ein Erlebnis, dass meine Mutter bei meiner Oma war und meine Schwester und ich waren zu Hause. Dann kam meine Mutter nach Hause. Sie hatte geweint und wir haben gefragt, was denn los sei. Da hat Mama gesagt, dass Opa gestorben sei.“

„Wenn ein Bekannter gestorben ist, ist es dann schon richtig traurig, wenn man das erfährt. Man kann sich nicht vom Tod retten. Im Laufe der Zeit wird es irgendwann passieren. Ob man noch Gedanken hat, wenn man tot ist, das weiß leider keiner. Aber man weiß, dass Gott immer für einen da sein wird, egal ob man tot ist oder lebendig ist. Wenn man einmal tot ist, kann man sein Leben nicht noch einmal beginnen.“

„Das weiß ich über den Tod: Der Tod kommt manchmal sehr plötzlich. Aber manchmal weiß man, wenn der Tod bevorsteht. Ich denke, manchmal ist es gut zu sterben, zum Beispiel wenn man leidet unter einer Krankheit oder man gequält wird.“

„Der Tod erlöst auch oft von Krankheit. Ich würde am liebsten im Bett sterben, weil wenn ich schlafe und dann sterbe, merke ich gar nichts und wache halt nicht mehr auf. Manche Menschen, die wissen dass sie sterben, suchen aus wo sie vergraben werden wollen; z.B. im Wald, im Meer, aber wenn sie ins Meer „vergraben“ werden, müssen sie erst in Asche gemacht werden. Manche Leute, die sich in Asche machen lassen, kommen in eine Schachtel. Viele Leute sterben im Moment an Ebola, das ist eine tödliche Krankheit.“

„Der Tod ist für kranke Menschen schlimm, aber auch erlösbar, weil man dann auch sterben will. Wenn man stirbt ist es auch nicht schlimm, weil die meisten Menschen erst sterben, wenn sie alt sind. Für die Verwandten ist es oft traurig, aber wenn man lange gelebt hat oder dolle Schmerzen hat, ist es besser so und manchmal möchten die kranken Leute dann auch sterben. Wenn Leute bei Unfällen sterben ist das seht schlimm. Immer wenn die Menschen, die man mag, sterben, ist es traurig, auch bei Tieren. Manchmal müssen Tiere auch eingeschläfert werden, weil das besser für sie ist als ihr Leben lang gequält werden. Aber es gibt auch einen Trost dabei, dass nichts mehr weh tut.“

„Der Tod ist für die Familie schlimm und man weint und ist oft traurig. Aber die Seele bleibt bei der Familie im Herz. Der Mensch, der gestorben ist, wird in ein Grab getan und ist für die Familie immer da.“

„Die Seele geht in den Himmel. Man weint, wenn einer aus der Familie stirbt. Man kommt in ein Grab, wenn man tot ist.“

„Für manche Menschen ist der Tod eine Erlösung von Schmerzen und Trauer. Für viele Menschen, denen jemand in der Familie stirbt, ist der Tod sehr schlimm. Für manche, die sterben, ist der Tod auch sehr schlimm und grausam.“

„Ich glaube, dass man, wenn man tot ist, seine Verwandten wiedertrifft, die Seele den Körper verlässt, wenn man tot ist, die Sinne nicht mehr hat und nicht mehr denken kann. Man kann die Verwandten zwar nicht sehen, aber fühlt, wo sie sind.“

„Ich denke: der Tod tut nicht weh (außer wenn man ermordet wurde). Manche Menschen sterben an Krankheiten, manche weil sie alt sind. Manche Menschen wollen sogar sterben, damit der Stress des Lebens nicht mehr auf ihnen lastet. Sie wollen sich zur Ruhe legen. Die Familie trauert dann natürlich sehr, wenn jemand verstorben ist, aber langsam, so mit der Zeit, gewöhnt man sich daran, dass derjenige nicht mehr da ist.“

„Ich stelle mir den Tod so vor, dass es schwarz wird und du kannst nichts mehr machen. Die Leute, also meine Urenkel, werden dich vergessen und für die anderen Leute gibt es dich nicht mehr.“

„Ich finde es nicht so gut, dass man sterben muss, aber andererseits, wenn es den Tod nicht gäbe, würden die Menschen sich so vermehren, dass keiner mehr auf der Welt Platz hätte. Es gibt aber ja auch Morde und so zu sterben ist bestimmt sehr schrecklich.“

„Der Tod ist eigentlich eine Entlastung für den der stirbt. Wenn man alt ist, hat man oft Schmerzen und es geht einem nicht sehr gut. Deswegen ist der Tod eine Entlastung von all dem, den schlechten Erinnerungen, Schmerzen, Erkrankungen, all diese Leiden werden von dem Menschen entlastet. Ohne Tod gäbe es kein Leben und ohne Leben gäbe es gar nichts. Unser Körper ist die Hülle der Seele und die Seele ist sehr, sehr wertvoll. Sobald wir sterben, verlässt die Seele unsere Körper. Was mit ihr passiert, wissen wir nicht. Vielleicht geht sie in einen Körper von einem noch nicht lebendigen Baby? Oder sie steigt in den Himmel hoch zu Gott und den Engeln und wird ein Schutzengel und beschützt einen Menschen? Oder sie schwebt zum nächsten Leben und entschwindet für immer? Der Tod ist nicht böse gemeint, aber das Leben von anderen geht weiter. Und man sollte fröhlich werden, wenn man an die verstorbene Person denkt, weil die verstorbene Person hätte bestimmt gewollt, dass man in guten Erinnerungen bleibt und das Leben auf Sekunde und Stunde genießt.“

„Der Tod ist oft für Bekannte und Verwandte sehr traurig. Wenn man stirbt, ist man für immer weg. Wenn einer tot ist, kommt er in ein Grab und es gibt eine Trauerfeier und man geht in die Kirche. Wenn man tot ist, ist man eiskalt. Der Tod kommt manchmal ganz von allein. Man stirbt meistens so mit ca. 90 Jahren.“

 

Zeichnungen und Gedanken der Klasse 4a:

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 thumb 4a Bilder und Gedanken 8  
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